Sozial- und Erziehungsdienst: Verhandlungsfahrplan festgelegt
Am Verhandlungsort in Münster hatten bereits im Vorfeld Beschäftigte für bessere Beschäftigungsbedingungen demonstriert. Auch in anderen nordrhein-westfälischen Städten gingen die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst auf die Straße.
Am 23. März 2015 ist in Münster bei der zweiten Runde der Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst das weitere Vorgehen vereinbart worden. „Es ist ein Fortschritt, dass wir einen klaren Fahrplan haben. Wir lassen uns mit dem Thema nämlich nicht auf die lange Bank schieben“, sagte dbb Verhandlungsführer Andreas Hemsing. „Jetzt geht es darum, die Inhalte konzentriert abzuarbeiten. Sollten die Arbeitgeber auf Zeit spielen, behalten wir uns aber unterstützende Aktionen zwischen den Verhandlungsrunden vor.“
Nachdem bei dem heutigen Termin in Münster die Eingruppierung der „Leitung“ und „stellvertretenden Leitung“ diskutiert wurde, soll es am 9. April in Düsseldorf um „Erzieher“ und „Kinderpfleger“ gehen. Am 16. April in Hannover steht dann die Eingruppierung der „Fachkräfte Arbeits- und Berufsförderung“ auf der Agenda. Am 20. und 21. April in Frankfurt geht es dann um die sogenannten Spezialmerkmale.
„In den Tarifverhandlungen geht um eine bessere Wertschätzung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst“, erklärte Hemsing. „Die Bezahlung muss sich verbessern, deshalb wollen wir eine höhere Eingruppierung durchsetzen.“ Auch die sogenannten Tätigkeitsmerkmale sollen überarbeitet werden, die die Anforderungen für eine Eingruppierung in eine bestimmte Entgeltgruppe darstellen.
Am Verhandlungsort in Münster hatten bereits im Vorfeld Beschäftigte für bessere Beschäftigungsbedingungen demonstriert. Auch in anderen nordrhein-westfälischen Städten gingen die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst auf die Straße. In Essen zogen die Erzieherinnen durch die Innenstadt und forderten eine größere Wertschätzung ihrer Arbeit. Rund 200 kombanerinnen und kombaner waren in Aachen unterwegs, um ihre Forderungen nach verbesserten Beschäftigungsbedingungen zu untermauern. In Gelsenkirchen beteiligten sich mehr als 100 Kolleginnen und Kollegen an den Aktionen und auch in Witten demonstrierten Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst.
„Weitere Aktionen sind nicht ausgeschlossen. Daran erkennt man, wie viel Unmut sich in den letzten Jahren aufgestaut hat“, sagte Hemsing. „Wir werden aber weiterhin verantwortungsvoll agieren und beispielsweise die Betroffenen rechtzeitig über Aktionen in den jeweiligen Einrichtungen informieren.“
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